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Women‘s Rights are Human Rights – Demokratiekonferenz zu Frauenrechen

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„Women’s Rights are Human Rights – Frauenrechte im Iran, in Afghanistan und in Deutschland“ – so lautete der Titel der diesjährigen Demokratiekonferenz, die im Rahmen von „Demokratie leben!“ Siegen im November in der BlueBox in Siegen stattgefunden hat. Frauenrechte sind Menschenrechte, das sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. Dennoch gibt es Regionen auf der Welt, wo die Rechte von Frauen hart erkämpft werden müssen oder erstrittene Rechte aktuell wieder massiv eingeschränkt werden.

 

Zu Beginn der Konferenz gab Politikwissenschaftlerin und Aktivistin Mona Akrami eine Einführung zu der Situation von Frauen im Nahen Osten und Nordafrika (die sogenannte MENA-Region). Wichtig war für sie zu betonen, dass eine rein kulturalistische Erklärung, die die Politik der MENA-Länder und die Unterdrückung von Frauen dort einzig durch die Religion erklärt, zu kurz greift. Viel mehr ließe sich der Status der Frauen sowie die Varianz zwischen den verschiedenen Ländern diesbezüglich auf eine Kombination anderer Variablen zurückführen: auf die Interessen patriarchaler Eliten, auch in Hinblick auf die wirtschaftliche Entwicklung, auf gefestigte Institutionen und auf das jeweilige Klassen- und Geschlechterregime.

 

Nach der Einführung kam Maryam Nematullah aus dem Vorstand des Siegener Jugendparlaments ins Gespräch mit Mona Akrami, Shafiqa Rezayee und Charlotte vom Kolke.

 

Shafiqa Rezayee lebt erst seit Kurzem in Deutschland, nachdem sie gezwungen war ihre Arbeit als Bildungskoordinatorin einer NGO in Kabul, Afghanistan, nach der Machtergreifung der Taliban aufzugeben. In Afghanistan wurden Mädchen und Frauen einiger ihrer basaler Rechte, wie dem Recht auf Bildung, beraubt. Shafiqa Rezayee ist es daher ein Anliegen die Situation der Frauen und Mädchen auch hier in den Köpfen präsent zu halten.

 

Charlotte vom Kolke ist Jugendbotschafterin bei dem Verein „Terre des femmes“ und betreibt den erfolgreichen Podcast „Grenzgängerin“. Auch sie unterstrich bei der Konferenz, dass Bildung der wichtigste Faktor ist, um Frauen aus der patriarchalen Unterdrückung zu befreien.

 

Die Referentinnen diskutierten auch, was von Deutschland aus getan werden kann, um Frauen weltweit zu unterstützen und kamen zu Antworten auf ganz verschiedenen Ebenen: darüber sprechen und Veranstaltungen und Protestaktionen besuchen, Bildungsangebote für Frauen und Mädchen über Online-Plattformen machen, aber auch Hilfen anbieten, um mental mit der extrem belastenden Lage zurechtzukommen. So berichtete Shafiqa Rezayee, dass viele Frauen in Afghanistan derzeit unter Depressionen leiden, weil sie so massiv in ihren Freiheiten eingeschränkt sind.

 

Politisch sei laut der Referentinnen jedoch auch entscheidend, dass Deutschland und die EU entsprechend Druck auf die Regierungen der Länder ausübten, in denen Frauen in ihren Menschenrechten beschnitten werden.

 

Die Demokratiekonferenz findet einmal im Jahr im Rahmen von „Demokratie leben!“ statt und wird vom Bundesfamilienministerium gefördert.

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