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Demokratiekonferenz 2018

Bei der Demokratiekonferenz am Fischbacherberg standen die Vorträge von Dr. des. Johannes Kiess (Universität Siegen, Mitte) und Stephan Klenzmann (3. von rechts), Gewerkschafter und Mitbegründer der Initiative „Siegen nazifrei“ im Fokus. Organisiert und moderiert wurde der Abend von (von links) Anna Butzek (Diakonie Soziale Dienste, Externe Koordinierungs- und Fachstelle im Bundesprogramm „Demokratie leben!“), Torsten Büker (Integrationsbeauftragter der Universitätsstadt Siegen), Andrea Dittmann (Vorstandsvorsitzende Hoppmann Stiftung „Demokratie im Alltag“), Dr. Andreas Matzner (städtischer Projektkoordinator „Demokratie leben!“) sowie Monica Massenhove (Universitätsstadt Siegen).
Bei der Demokratiekonferenz am Fischbacherberg standen die Vorträge von Dr. des. Johannes Kiess (Universität Siegen, Mitte) und Stephan Klenzmann (3. von rechts), Gewerkschafter und Mitbegründer der Initiative „Siegen nazifrei“ im Fokus. Organisiert und moderiert wurde der Abend von (von links) Anna Butzek (Diakonie Soziale Dienste, Externe Koordinierungs- und Fachstelle im Bundesprogramm „Demokratie leben!“), Torsten Büker (Integrationsbeauftragter der Universitätsstadt Siegen), Andrea Dittmann (Vorstandsvorsitzende Hoppmann Stiftung „Demokratie im Alltag“), Dr. Andreas Matzner (städtischer Projektkoordinator „Demokratie leben!“) sowie Monica Massenhove (Universitätsstadt Siegen).

Zur Demokratiekonferenz luden die Diakonie in Südwestfalen und die Universitätsstadt Siegen an den Fischbacherberg ein. Dabei wurde unter anderem die „Leipziger Autoritarismus-Studie“ vorgestellt.

Bei der Demokratiekonferenz am Fischbacherberg standen die Vorträge von Dr. des. Johannes Kiess (Universität Siegen, Mitte) und Stephan Klenzmann (3. von rechts), Gewerkschafter und Mitbegründer der Initiative „Siegen nazifrei“ im Fokus. Organisiert und moderiert wurde der Abend von (von links) Anna Butzek (Diakonie Soziale Dienste, Externe Koordinierungs- und Fachstelle im Bundesprogramm „Demokratie leben!“), Torsten Büker (Integrationsbeauftragter der Universitätsstadt Siegen), Andrea Dittmann (Vorstandsvorsitzende Hoppmann Stiftung „Demokratie im Alltag“), Dr. Andreas Matzner (städtischer Projektkoordinator „Demokratie leben!“) sowie Monica Massenhove (Universitätsstadt Siegen).

Toleranz, Demokratie und Wahrung der Menschenrechte: Für diese Attribute setzt sich das Bundesprogramm „Demokratie leben! Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Fremdenfeindlichkeit“ des Bundesfamilienministeriums ein.  Zu den Programmpunkten zählen regelmäßig stattfindende Demokratiekonferenzen, zu der die Diakonie in Südwestfalen gemeinsam mit der Universitätsstadt Siegen nun ins Freie Evangelische Gemeindehaus an den Fischbacherberg einlud.

„Als Zentrum des Rechtsextremismus ist Siegen nicht uninteressant“, leitete Referent Stephan Klenzmann seine Ausführungen ein. Der Mitbegründer der Initiative „Siegen Nazifrei“ umriss die „Rechtsradikale Szene im Siegerland von 1990 bis heute“ und stellte dabei klar heraus: „Wehret den Anfängen – für diesen Slogan ist es bei uns schon viel zu spät.“ Als jüngstes Beispiel nannte Klenzmann den 2016 erfolgten Brandanschlag auf eine Wilnsdorfer Flüchtlingsunterkunft oder den seit rund vier Jahren aktiven „III. Weg“, ein Zusammenschluss von im Sieger- und Sauerland bekannten Rechtsextremen, die neue Mitglieder beispielsweise mit Aktivitäten in Sachen Tierschutz anwerben. „Damit schlagen sie eine Brücke zum Nipstertum, einem Lebensstil der jungen Neonazi-Szene, die unter anderem durch eine vegane Ernährung definiert ist“, erläuterte Klenzmann. Und weiter:  „Einen Nationalsozialisten erkennen Sie heute nicht mehr am Aussehen. Sie sind überall zu finden, ob als versteckte Masse im Internet, in Firmen, Gewerkschaften oder – ganz offen –als  Reichsbürger.“

Welche rechtsextremen Dynamiken in der Gesellschaft zu finden sind, stellte Dr. des Johannes Kiess (Uni Siegen) heraus. Er ist Mitarbeiter der alle zwei Jahre erscheinenden Leipziger Autoritarismus-Studie.  Anhand von repräsentativ geführten Interviews in ganz Deutschland werden die rechtsextremen Tendenzen der Bevölkerung erfasst. 2018 nahmen rund 2400 Freiwillige an der Studie teil.  Auffallend: „Es scheint, als würde in der Gesellschaft zwischen guten und schlechten Ausländern unterschieden. Die Abneigung gegen bestimmte Gruppen, wie etwa Sinti und Roma oder auch Muslime, nimmt immer weiter zu“, schlüsselte Kiess auf. Zudem verzeichnete das Studien-Team eine Zunahme der autoritären Aggression gegen Asylsuchende bundesweit. Diese „Ablehnung des Andersartigen“ werde dadurch verstärkt, dass sich die Bürger oftmals nicht ernst genommen fühlen, „etwa bei Grabenkämpfen, wie jüngst zwischen Merkel und Seehofer“, so Kiess. Diese These wurde in der anschließenden Diskussion bestätigt: „Die Politik muss handeln. Sonst driften links und rechts immer extremer auseinander – und die Mitte stirbt aus“, brachte es ein Zuhörer auf den Punkt.

Wie „Demokratie im Alltag“ funktionieren kann: Dieser Impuls von Andrea Dittmann, Vorstandsvorsitzenden der gleichnamigen Hoppmann-Stiftung, ging den Vorträgen voraus. Mit dem Erfahrungsfeld „Schön und Gut“ unterstützt ihre Organisation unter anderem den Sport- und Freizeitpark am Fischbacherberg, „um benachteiligten Kindern und Jugendlichen  etwas zu geben, das wertvoll ist“.

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