In den Supermarktregalen finden sich Produkte, die versprechen “ein gutes Stück Heimat˝ zu sein. Regionalkrimis und heimische Mundartmusik stehen hoch im Kurs. Im Fernsehen oder auf der Kinoleinwand sind moderne Heimatfilme äußerst erfolgreich. In der Wirtschaftswelt gilt der Verweis auf die heimatliche Herkunft als Qualitätsversprechen. Kurzum: Das heimatliche Lebensgefühl ist in. Doch Heimat kann auch hässlich und bedrohlich werden. Denn Heimat, das klingt nicht nur nach Kitschfilmen und Lederhosen, sondern auch nach Rechtspopulisten. Und damit wird der Begriff Heimat zu einem umkämpften politischen Thema.
Durch die Globalisierung haben viele Menschen ein wachsendes Bedürfnis nach einer regionalen Verortung, nach einem Daheim. „Wer bin ich? Wo komm ich her?“ Die Menschen bei solchen Fragen abzuholen, das dürfe man nicht den Rechtspopulisten überlassen.
Gibt es eine Heimat in der Fremde? Was bedeutet Heimat für Menschen, die sie verlassen mussten? Und kann es vielleicht zwei oder sogar mehr „Heimaten“ geben? Angesichts der weltweiten Wanderungsbewegungen sind diese Fragen aktueller denn je.
Mit der diesjährigen Integrationskonferenz wollen die Integrationsagenturen der Stadt Siegen sich diesem Begriff annähern. Die Konferenz startet mit einem theoretischen Input zum Thema. Im Anschluss daran ist eine Podiumsdiskussion mit Landtagskandidat*innen geplant. Zum Abschluss sollen Menschen aus den Migrantencommunities zu Wort kommen. Das Projekt erhält 2400 € Fördergelder für die Veranstaltung.