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Digitalisierung in der Pflege: Viele Einrichtungen noch nicht an die Telematikinfrastruktur angeschlossen

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Am 01. Juli 2025 endete die gesetzliche Frist zur Anbindung aller ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen an die Telematikinfrastruktur (TI). Ziel dieser Vernetzung ist es, Informationen zwischen Ärzt:innen, Pflegeeinrichtungen, Apotheken und weiteren Gesundheitsdiensten sicher, digital und effizient auszutauschen – ein wichtiger Schritt für ein modernes Gesundheitssystem.

Doch die Realität sieht anders aus: Eine aktuelle Umfrage der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege e. V. (BAGFW) unter 1.460 Pflegeeinrichtungen zeigt: Nur ein kleiner Teil ist bislang tatsächlich an die TI angeschlossen – trotz großer Bemühungen.

Warum scheitert die Anbindung?

Obwohl rund 90 % der befragten Einrichtungen aktiv versucht haben, sich anzubinden, stoßen sie auf erhebliche Hürden:

  • Unübersichtliche und bürokratische Antragsprozesse

  • Lange Wartezeiten beim Erhalt wichtiger Zugangskarten (z. B. Institutionskarten)

  • Mangelnder technischer Support und fehlende Ansprechpartner bei Problemen

  • Hohe, teils intransparente Kosten, ohne ausreichende Refinanzierung

Was jetzt gebraucht wird

Die BAGFW fordert dringend:

  • Ein zentrales, digitales Zugangsportal nach dem „once only“-Prinzip

  • Klare gesetzliche Regelungen zur Refinanzierung der TI-Anbindungskosten

  • Praxisnahe und nutzerfreundliche TI-Anwendungen speziell für den Pflegebereich

Unser Appell

Die Pflege ist bereit für die Digitalisierung – doch sie braucht realistische, einfache und faire Rahmenbedingungen. Digitalisierung darf nicht verordnet, sie muss ermöglicht werden.

Wir teilen diese Informationen, weil wir die Forderungen der BAGFW unterstützen: Nur durch echten Dialog, nutzbare Lösungen und verlässliche Finanzierung wird die Digitalisierung im Pflegebereich zum Erfolg für alle Beteiligten.

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