Rund um die Christus-Erlöser-Kirche in Kreuztal ist ein Meditationspfad zu den sieben Werken der Barmherzigkeit entstanden.
Motivation
In den Gemeinderäumen der Christus-Erlöser-Kirche sind in den letzten Jahren mehrere karitative Projekte entstanden, die inzwischen erfolgreich etabliert sind. Die Lage im Norden der Stadt Kreuztal am Rand der Fritz- Erler-Siedlung, in der viele Migranten und Geflüchtete leben, bot und bietet sich hierfür besonders an. Für die Caritas-Konferenzen stehen die Menschen, die vor Ort wohnen, mit ihren Lebenssituationen, Notlagen und Bedürfnissen im Mittelpunkt des diakonischen Handelns. Das betrifft als eine zentrale Herausforderung die Bekämpfung der Armut der Menschen vor Ort, Hilfestellungen zur Integration, Angebote in der Kinder- und Jugendarbeit und der Erwachsenbildung und gelebte Gemeinschaft in Gottesdiensten.
Die Caritas-Konferenzen richten ihr diakonisches Handeln an den sieben Werken der Barmherzigkeit aus. Die christliche Tradition nennt leibliche und geistige Werke der Barmherzigkeit „Die leiblichen Werke der Barmherzigkeit“, die z. B. im Matthäus-Evangelium beschrieben werden (Mt 25,35 f):
Hungrige speisen / Durstigen zu trinken geben / Fremde beherbergen / Nackte kleiden / Kranke pflegen / Gefangene besuchen / Tote bestatten.
Barmherzigkeit wendet sich jedoch dem ganzen Menschen zu, d. h. auch seinen seelischen Nöten; es geht auch um Angebote für das geistige Heil, die oftmals genauso nötig sind wie eine materielle Unterstützung:
Unwissende lehren / Zweifelnde beraten / Trauernde trösten / Sünder zurechtweisen / Beleidigern gern verzeihen / Lästige geduldig ertragen / Für Lebende und Verstorbene beten
Als ein nach außen hin sichtbares Zeichen, dass sich an der Christus-Erlöser-Kirche Menschen versammelt haben, die sich diakonischem Handeln verschrieben haben, ist rund um Kirche und Gemeinderäume ein Meditationspfad installiert, auf dem diakonisches Handeln anhand der Sieben Werke der Barmherzigkeit erleb- und begehbar wird. Der Pfad „umarmt“ den Gebäudekomplex liebevoll.
Der Meditationsweg
Die in der christlichen Tradition formulierten leiblichen und geistigen Werke der Barmherzigkeit gelten – ebenso wie der Begriff Barmherzigkeit selbst – oft als sperrig und antiquiert, viele Menschen können damit nur noch wenig anfangen. Die sieben Werke wurden daher neuzeitlich formuliert (s. Bischof Wanke: Die sieben Werke der Barmherzigkeit für heute; in Pfarrbriefservice 29.04.2015) und „greifbar“ in sieben Stationen umgesetzt werden:
Einem Menschen sagen: Du gehörst dazu.
Ich höre dir zu.
Ich rede gut über dich.
Ich gehe ein Stück mit dir.
Ich teile mit dir.
Ich besuche dich.
Ich bete für dich.
Die so formulierten Werke fassen damit die leiblichen und geistigen Werke in anschaulicher Weise zusammen.
Der Meditationspfad steht unter dem Motto „Ge(h)meinsam – Für Menschen da sein“. Ge(h)meinsam meint dabei ein gemeinsames Gehen mit allen, die Hilfe brauchen, meint ein gemeinsames Gehen auf den Weg zu einer gerechteren Welt mit allen Menschen im sozialen Raum und meint gemeinsames Beten.
Dank großzügiger Finanzierung durch das Erzbistum Paderborn konnten baumpflegerische und gärtnerische Arbeiten und die Installation der sieben Skulpturen und Installationen im Frühjahr und Sommer des Jahres 2023 ungesetzt werden und am 23. September konnte der Caritasweg dann von Pfarrer Rüsche in Anwesenheit der Delegiertenversammlung des Caritasverbandes Siegen-Wittgenstein und von weiteren Gästen eingeweiht werden.